Supermarkt

Foto Aranka Schön Photography, Wilhelmsfeld

Den Einzelhandel im Ortskern belassen

Wir befürchten, dass ein großer Supermarkt, gesprochen wurde von einem Discounter, zu einer Gefährdung der vorhandenen Einzelhandelsbetriebe in unserer kleinen Gemeinde und damit zu einer weiteren Entkernung der Ortsmitte führt. Die Ansiedlung eines solchen Marktes mag zwar über die erhofften Gewerbesteuern gut für die Gemeindekasse sein. Sie geht aber zu Lasten der wirtschaftlichen Existenz der Wilhelmsfelder Einzelhändler. Denn sie ist zumindest mit einem massiven finanziellen Nachteil für mehrere Wilhelmsfelder inhabergeführten Familienbetriebe verbunden. Wenn diese Betriebe aufgeben müssen, führt das zu einer weiteren Ausdünnung des örtlichen Einzelhandels und zu einer sozialen Verödung der Ortsmitte.

Nachbarschaftsmärkte sind ein Zukunftskonzept

Der Lebensmittelmarkt Wilka-Zimmermann wird als sogenannter Nachbarschaftsmarkt im Rahmen des nahkauf-Konzeptes von einem großen deutschen genossenschaftlichen Lebensmittelversorger beliefert, ohne zeitliche Vertragsbeschränkung. Nachbarschaftsmärkte sind inhabergeführt und können durch den direkten Kontakt zur Kundschaft unmittelbarer auf deren Bedürfnisse eingehen als eine Supermarktfiliale. Angeboten werden neben dem normalen Sortiment des Vollversorgers auch regionale und nachhaltige Produkte. Für die Nahversorgung im ländlichen Raum seien Nachbarschaftsmärkte das Zukunftskonzept, das sich wachsender Beliebtheit erfreue, so die Information auf der nahkauf-Website.
Die Barrierefreiheit zwischen Lebensmittelmarkt und Parkplatz ist am jetzigen Standort mit geringem straßenbaulichem Aufwand zu erreichen. Dazu bedarf es lediglich der Zustimmung der Besitzer der Privatstraße, die beides voneinander trennt. Der bisher fehlende barrierefreie Zugang zu einem Lebensmittelmarkt ist jedenfalls kein überzeugendes Argument für einen Supermarkt auf der „grünen Wiese“ – einem Konzept von gestern – und schon gar nicht für die Überplanung eines Geländes von 6,4 ha.

Update

Vielmehr betrachten wir es als kommunalpolitische Aufgabe der Gemeinde, den barrierefreien Zugang zum WILKA-Markt zu ermöglichen.
Die Neigung der Straßendecke des Hirtenbrunnenwegs stellt für ältere und gehbehinderte Menschen eine erhebliche Erschwernis beim Schieben des Einkaufswagens vom Supermarkt zum Parkplatz dar. Diesen Mangel zu beseitigen halten wir für dringend geboten. Hier mögen sich sowohl die Gemeindeverwaltung als auch der Gemeinderat aufgerufen sehen, die Initiative zu ergreifen und für eine Begradigung des Übergangsbereichs zu sorgen. Die Kosten einer solchen sehr überschaubaren Straßenbaumaßnahme stehen in keinem Verhältnis zu den erhöhten Kosten der Erschließung neuer Baugebiete am Schriesheimer Hof.

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